Eine Maskenpflicht besteht in unseren Kirchen derzeit nicht, es darf aber freiwillig gerne eine Mund- Nasenbedeckung getragen werden.


 Ich sehe was, was du nicht siehst!

 

 

Und dann sieht man es plötzlich: Gott ist da. Und dann heißt es: Ich sehe etwas, was Du auch sehen kannst. Gott ist da und geht mit mir durch den Tag. 

 

 

Liebe Gemeindeglieder, liebe Leserinnen und Leser,

 

ich sehe was, was du nicht siehst, und das hat die Farbe… – dieses Spiel kennen Sie bestimmt. Wir haben es mit unseren Kindern oft gespielt, bei einer langen Autofahrt oder auch manchmal zu Hause. Das hat die Langeweile vertrieben – und manchmal gab es richtig was zu entdecken. 

Mir gefällt dieses Spiel nach wie vor. Besonders gern gebe ich den anderen ein Rätsel auf und freue mich, wenn ganz angestrengt gesucht wird. Oft dauert es sehr lange, bis der gesuchte Gegenstand gefunden wird – und ab und zu findet ihn keiner. 

Mit Gott ist das ganz ähnlich. Ich glaube an ihn, ich vertraue ihm, ich bin sicher, von ihm geliebt und angenommen zu sein, von ihm begleitet und beschützt zu werden – aber oft sehe ich und merke ich gar nichts davon. Und das kann sehr frustrierend sein, wenn ich ihn gerade sehr brauche, wenn mich etwas belastet oder ich mich gar fürchte. Dann wünsche ich mir, er wäre zu sehen, zu spüren – aber ich weiß nicht, wo er ist. Es ist wie bei dem Spiel: Das, was ich suche, ist ja da, ein anderer hat es ja gesehen – nur mir ist im Moment der Blick versperrt. 

Wissen Sie, was man braucht, um in diesem Spiel das Rätsel zu lösen, um zu finden, was gesucht wird? Ich muss mich umschauen, nicht gleich aufgeben, muss aufmerksam und neugierig sein und geduldig suchen.

Ich sehe was, was du nicht siehst… Mit Gott ist das nicht anders. Ich kann lernen, Augen für Gott zu haben, wenn ich aufmerksam und neugierig durch mein Leben gehe.

Wie ist das, wenn Sie morgens aufstehen? Wenn ein neuer Tag vor Ihnen liegt und Sie noch nicht wissen, was er bringen wird? 

Vielleicht nehmen Sie sich einmal folgendes vor und sagen sich: Heute passe ich auf, heute schau ich mal, ob ich was sehe von Gott, von seiner Liebe und Gnade.

Erwarten Sie etwas von Ihrem Tag. Erwarten Sie, dass Gott bei Ihnen ist und Ihnen Gutes begegnet – und wo etwas schwierig wird, da lässt er Sie nicht allein. Vielleicht begegnet Ihnen ein freundlicher Mensch, Sie bekommen etwas geschenkt, jemand hört Ihnen zu oder nimmt Sie in den Arm, Sie werden gelobt oder getröstet, Sie lernen etwas, Sie entdecken etwas, was Sie besonders gut können, Sie lachen einfach. Es gibt so viel, womit Gott uns begegnet und unser Leben bereichert.

Und dann sieht man es plötzlich: Gott ist da. Und dann heißt es: Ich sehe etwas, was Du auch sehen kannst. Gott ist da und geht mit mir durch den neuen Tag.

Seien Sie aufmerksam und bleiben Sie neugierig. Es gibt so viel zu sehen.

 

Herr, manchmal gehe ich wie blind durch meine Tage und sehe tatsächlich nichts. Dabei bist du mir doch auf den Fersen und oft genug sogar voraus. Herr, jetzt sperre ich die Augen auf! Amen

 

Ihr Pastor

Michael Bausmann